Cyrill Moser
Mit dem eigens entwickelten Bewertungsverfahren von ZWEI Wealth (der ZWEI Methode) werden Vermögensverwaltungslösungen erstmals unabhängig und umfassend eingestuft. ZWEI Wealth führt dazu umfangreiche Analysen von Vermögensverwaltern und den von ihnen erzielten Resultaten durch. Die von uns verwendeten Daten werden entweder direkt von Vermögensverwaltern oder von deren Kundschaft zur Verfügung gestellt.
Die ZWEI Methode beruht auf den vier Komponenten «Provider», «Track Record», «Kosten» und «Fit». Anhand dieser vier Komponenten prüfen wir individuell, wie gut Vermögensverwaltungslösungen und deren Anbieter insgesamt geeignet sind, um die vorgegebenen Anlageziele zu erreichen. Diese vier Komponenten werden nachfolgend eingehend erläutert. Mit Hilfe der ZWEI Methode kann für jede Anlegerin und jeden Anleger die individuell passendste Vermögensverwaltungslösung gefunden werden.
Die Komponente Provider untersucht, inwiefern ein Vermögensverwalter über die Grundvoraussetzungen zur Verwaltung verfügt. Diese Komponente setzt eine Vielzahl von Faktoren voraus und entwickelt sich langsam über Zeit.
Wie lange eine Vermögensverwaltung bereits existiert, wie viele Gelder ihr anvertraut wurden und wie viele Mitarbeiter mitwirken sagt sehr viel über die Robustheit und Stabilität eines Unternehmens aus. Dem Grad der Spezialisierung weisen wir ebenfalls eine hohe Bedeutung zu und auch die Eigentümerverhältnisse werden miteinbezogen. Zudem achten wir darauf, ob die notwendigen Bank- oder Verwaltungslizenzen existieren.
Für Vermögensverwalter, welche bereits aktive Portfolios über ZWEI Wealth verwalten, fallen ebenfalls die durchschnittlichen Performance Zahlen sowie Experten- & Kundeneinschätzungen ins Gewicht.
Mit der Komponente Track Record wird gemessen, wie gut der Leistungsausweis der vorgeschlagenen Anlagelösung gegenüber einem passiven Vergleichsportfolio (Benchmark) und vergleichbaren Angeboten aus dem Markt (Median) abschneidet. Hierzu werden drei Messgrössen berechnet, welche gleich gewichtet werden:
Die Gesamtkosten einer Anlagelösung sind oftmals schwierig zu erfassen und sind Anlegerinnen und Anlegern oft nur schwer zugänglich oder verständlich. Komplexe Kostenstrukturen und mangelhafte Offenlegung erschweren den Kostenvergleich erheblich. Wir analysieren alle Kostenebenen einer Anlagelösung, unabhängig davon, ob diese Kosten beim Vermögensverwalter direkt oder bei einem Drittanbieter anfallen. Die Gesamtkosten werden wiederum gegenüber Benchmark und Median gemessen. Sie umfassen grundsätzlich:
Der «Fit» oder «Solution Fit» bemisst, wie gut ein Angebot zu den individuellen Bedürfnissen von Anlegerinnen und Anlegern passt. Dies beinhaltet einerseits eine erste Einschätzung unserer Expertinnen und Experten dazu, wie gut ein Angebot die Vorgaben aus einer Ausschreibung und die Kundenbedürfnisse erfüllt. Andererseits wird in der Interaktion mit Anlegerinnen und Anlegern auf deren persönliche Präferenzen eingegangen.
Neben klar definierbaren qualitativen und quantitativen Vorgaben (z.B. Grösse oder Spezialisierung), können auch weiche und damit subjektive Einschätzungen von Anlegerinnen und Anlegern berücksichtigt werden (z.B regionale Vorlieben oder Ausschluss bestimmten Segmenten).
| 1.00 – 2.69 | Ungenügend |
| 2.70– 2.99 | Genügend |
| 3.00 – 3.29 | Empfehlenswert |
| 3.30 – 3.59 | Gut |
| 3.60 – 5.00 | Sehr gut |
In der Vermögensverwaltung für private Anleger kommen üblicherweise folgende Risikoprofile (auch Standardstrategien genannt) zum Einsatz. Diese Standardstrategien ermöglichen einen Vergleich von Renditen, Risiken und Kosten innerhalb des jeweiligen Risikoprofils. Die Einteilung in diese Risikoprofile richtet sich nach dem Aktienanteil (ohne alternative Anlagen) eines Portfolios.
| Risikoprofil | Aktienanteil im Portfolio |
| Festverzinslich | 0% |
| Einkommen | ca. 10% |
| Rendite | ca. 25% |
| Ausgewogen | ca. 45% |
| Wachstum | ca. 65% |
| Aktien | ca. 90% |
Zur Beurteilung der Leistung von Finanzdienstleistern kommen insbesondere zwei Vergleichsgrössen zur Anwendung: passive Vergleichsportfolios (Benchmarks), und vergleichbare Angebote aus dem Markt (Median). ZWEI Wealth verwendet je nach Zielsetzung unterschiedlich ausgestaltete Vergleichsgrössen:
| Benchmark |
Ein passives Vergleichsportfolio, welches aus möglichst einfach investierbaren passiven Anlagen, wie insbesondere Börsengehandelten Fonds («Exchange Traded Funds», ETFs) oder Indexfonds besteht, und mit der entsprechenden Kostenstruktur nachgebildet wird. Erst wenn Anlegerinnen und Anleger die Leistung der einfachsten Alternative zum Vergleich beiziehen können, wird ein echter Leistungsvergleich mit ihren Portfolios ermöglicht. Das passive Vergleichsportfolio kann entweder dem Risikoprofil der Anlegerinnen und Anleger entsprechen, oder es kann dem zu bemessenden Portfolio möglichst ähnlich (portfolionah) ausgestaltet werden, um besondere Bedürfnisse der Anlegerinnen und Anleger zu berücksichtigen, welche nach einer von deren Risikoprofil abweichenden Anlagestrategie verlangen. Insbesondere kann dann vom eigentlichen Risikoprofil abgewichen werden, wenn sich das Risikoprofil des Gesamtvermögens aus der Kombination der Risikoprofile der einzelnen Portfolios ergibt. Die Gesamtheit aller verwendeten Benchmarks werden zur Strategischen Vermögensallokation («Strategic Asset Allocation», SAA) aufaddiert. So kann eine Kombination aus beispielsweise einem reinen Aktienportfolio und einem reinen Obligationenportfolio verwendet werden, um im Gesamtvermögen das Risikoprofil «Ausgewogen» umzusetzen. |
| Median | Der Median aller vergleichbaren Angebote aus dem Markt, welche dem Risikoprofil des zu vergleichenden Portfolios entsprechen. |
ZWEI Wealth verwendet auch weitere etablierte Begriffe und Methoden in ihren Analysen, welche unter anderem in der ZWEI Methode zur Anwendung gelangen:
| Rendite |
Die Rendite eines Portfolios wird in der Vermögensverwaltungsbranche bevorzugt zeitgewichtet («time-weighted return», TWR), oder alternativ auch geldgewichtet («money-weighted return», MWR) berechnet. ZWEI Wealth bevorzugt grundsätzlich die zeitgewichtete Rendite. Branchenüblich – und von ZWEI Wealth eingefordert – wird die Bruttorendite für alle Vergleiche verwendet, welche die Transaktionskosten beinhaltet. |
| Strategische Vermögensallokation | Die Strategische Vermögensallokation («Strategic Asset Allocation,» SAA) beschreibt die Unterteilung der Vermögenswerte innerhalb einer Anlagestrategie in die verschiedenen Anlageklassen (beispielsweise Bargeld, Obligationen, Aktien, Immobilien, alternative Anlagen). Die Unterteilung kann anhand von Risikofähigkeit und Risikobereitschaft, des wirtschaftlichen Umfelds, der Gewichtung der einzelnen Märkte am weltweiten Markt, mathematischer Modelle sowie individuellen Bedürfnissen und Restriktionen vorgenommen werden. |
| Depotgebühren | Die Kosten der Verwahrung und Verwaltung von Anlagen im Wertschriftendepot. Hierunter fallen neben der eigentlichen Wertschriftenbuchhaltung auch die darauf aufbauende regelmässige Berichterstattung über Wertveränderungen und Renditen, sowie die Steuerberichterstattung. Es gibt Depotführungsmodelle, welche neben den eigentlichen Depotgebühren auch Transaktionsgebühren in Form einer All-in-Depotgebühr verrechnen. |
| Transaktionsgebühren | Die Gebühren und Spesen, welche aus dem Handel mit Wertschriften im Wertschriftendepot anfallen. Hierzu zählen unter anderem Courtagen, Börsenhandelsgebühren, Margen (Geld-Brief-Spanne) auf Wertschriften, Wechselkursaufschläge und Margen auf Fremdwährungswechsel, und nicht erstattungsfähige Steuern wie Stempelsteuern. Verrechnungsteuern beispielsweise stellen keine Transaktionskosten dar, weil sie mit einer ordentlichen Steuerveranlagung zurückgefordert werden können. Einige der Transaktionskostenkomponenten sind nicht oder nur sehr schwer messbar. |
| Verwaltungsgebühren | Alle Gebühren für die Verwaltung von oder Beratung zu Vermögens-angelegenheiten, welche ein Vermögensverwalter erhebt. Dies umfasst auch die Kosten von erfolgsabhängigen Vergütungsmodellen. |
| Produktkosten | Alle expliziten und impliziten Spesen und Gebühren, welche innerhalb von Anlageinstrumenten wie beispielsweise Anlagefonds (einschliesslich börsen-gehandelten Fonds) oder strukturierten Produkten anfallen. Die Produktkosten werden dem Anlageinstrument direkt belastet und können zusätzliche Depotgebühren, Transaktionsgebühren, Verwaltungsgebühren und sonstige Kosten beinhalten, welche Anlegerinnen und Anlegern belastet werden. Ebenfalls zu den Produktkosten gehören alle Kosten, welche in verschachtelten Produktstrukturen (Fonds die wiederum andere Fonds enthalten) entstehen. Die Wertentwicklung eines Anlageinstrumentes wird entsprechend um solche laufenden Produktkosten verringert. |
| Sonstige Kosten | Unter sonstige Gebühren fallen alle Kosten, welche nicht von einer der vorangehenden Kostenkomponenten erfasst werden. Dazu gehören unter anderem Zinsbelastungen, einschliesslich Negativzinsen, auf Krediten und Kontoüberzügen und Guthaben, Margen auf Zinsen, Versandspesen, oder Kosten für individuelle Sonderberichterstattung. |
| All-in-Gebühr | Die All-in-Gebühr ist ein Gebührenmodell, bei welchem Gebühren und Spesen zusammengefasst und pauschal belastet werden, um ein einfach verständliches Modell zu suggerieren. Die All-in-Gebühr wird üblicherweise als Prozentsatz der Vermögenswerte oder als Pauschalbetrag angeboten. Zu beachten ist, dass auch eine All-In-Gebühr oft nicht alle Kosten beinhaltet, nicht standardisiert ist, und folglich mit grosser Vorsicht interpretiert werden sollte. |