Überholen Asien und China im speziellen Amerika?

Asiatische Länder sind starke Wachstumsmärkte. Für die nächste Dekade zeichnet sich eine deutliche Gewichtsverschiebung von den westlichen Märkten – Nordamerika und Europa – hin nach Asien ab. Häufig sind asiatische Regionen und China in Portfolios deutlich untervertreten. Ist hier ein Neudenken angesagt?

Die Kräfteverhältnisse in der Welt scheinen sich zu verschieben. Das Selbstverständnis mit dem China den USA gegenüber auftritt, zeugt davon. Aber auch ein Amerika, das sich wieder vermehrt auf seinen eigenen Kontinent konzentriert, hinterlässt offene Fragen. Was bedeutet das für die Anlagestrategie einer Vermögensverwaltung. Das ist ein Thema, das uns die kommenden Jahre bestimmt vermehrt beschäftigen wird. Eine abschliessende Einschätzung ist zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich. Wir empfehlen für die strategischen Überlegungen einige einfache Orientierungshilfen.

Wirtschaftswachstum ist nicht mit Aktienwachstum gleichzusetzen

Wenn man auf die beeindruckenden Wachstumszahlen der asiatischen Länder und vor allem auch China schaut, liegt der Schluss nahe, dass sich Investitionen in Firmen in diesen Ländern besonders auszahlten. Das ist aber bei weitem nicht der Fall. Trotz hohem Wirtschaftswachstum schneiden z.B. die Aktienrenditeentwicklungen von chinesischen Firmen an der Börse deutlich schlechter als ihre westlichen Konkurrenten ab.

Bleiben westliche Firmen in China erfolgreich?

Bis anhin gelang es amerikanischen und europäischen Firmen, ihre Produkte erfolgreich in China zu verkaufen. Entsprechend waren es vor allem westliche Firmen, die an der Börse vom Wachstum in China profitieren konnten. Für die Zukunft stellt sich die berechtigte Frage, ob dies den westlichen Firmen im gleichen Ausmass gelingen wird. Die Bemühungen von China, vermehrt auch eigene Produkte zu positionieren, war in den letzten Jahren nicht zu übersehen.

Fraglicher Eigentumsschutz in China

Als zusätzliche Hürde für Investitionen in börsenkotierte Firmen in China und Asien hat sich in der Vergangenheit oftmals der geringe Schutz vor staatlichen Eingriffen erwiesen. Wenn die Gefahr besteht, dass der Staat bei Firmen nach belieben eingreifen kann, schwächt dies die Eigentumsrechte von Aktionären. Solange sich hier keine deutlichen Verbesserungen abzeichnen, bleibt dieses Risiko ein wichtiger Faktor, dessen sich ausländische Investoren bewusst sein müssen.