Den Anfang machen Maria Balea (geb. 1990) und George Crîngașu (geb.1988), zwei Vertreter der jüngsten Generation der durch Adrian Ghenie, Ciprian Mureșan und Hortensia Mi Kafchin zu internationaler Berühmtheit gelangten Schule von Cluj (Rumänien). Übergreifendes Thema ihrer Ausstellung ist die Lebensrealität junger Menschen zwischen einer in noch nie dagewesenem Mass von Unsicherheiten geprägten physischen Welt und einem virtuellen Paralleluniversum - mit seinen grenzenlosen Möglichkeiten ein faszinierender, oft aber auch trügerischer Zufluchtsort. Beide Künstler suchen in diesem verwirrlichen Kaleidoskop der Welten die Schönheit: Maria Balea durch einen romantisch verklärten Fokus auf Reste unberührter oder vom Menschen verlassener Natur. George Crîngașu durch die bedingungslose Hingabe an die grafischen Möglichkeiten der digitalen Welt, in welcher Schönheit oft gekoppelt ist an die Verdrehung von Naturgesetzen, die physische Unmöglichkeit von Architekturen und Umgebungen. Hinter beidem, dem Rückzug in einen vermeintlichen Naturzustand und der Flucht in den lauten Kitsch der Künstlichkeit, lauert allerdings immer auch die Bedrohung. In beidem hat der Mensch keinen sicheren Platz und aus digitalen Quellen lässt sich nicht trinken. Auf den zweiten Blick gemahnen Crîngașus Piranesi-Architekturen denn plötzlich auch an mittelalterliche Folterinstrumente und vor dem sich in dunklen Wolkenformationen ankündigenden Sturm findet sich in Baleas Gemälden kein schützendes Haus.
Zu jeder Ausstellung publizieren wir einen reich bebilderten Katalog und, wo es sich anbietet, auch extra für die Ausstellung konzipierte NFTs als Give-away für Kunden und Besucher. Nach der Vernissage für geladene Gäste sind die Mythenstein-Ausstellungen für jedermann nach Vereinbarung zugänglich.